Hilfe zur Pflege: Praktische Tipps für pflegende Angehörige

Die Pfle­ge eines gelieb­ten Men­schen kann eine her­aus­for­dern­de, aber auch berei­chern­de Auf­ga­be sein. Vie­le Ange­hö­ri­ge ste­hen vor der Fra­ge, wie sie die Pfle­ge best­mög­lich gestal­ten kön­nen, ohne sich selbst zu über­for­dern. Hier sind eini­ge prak­ti­sche Tipps, die Ihnen hel­fen, den Pfle­ge­all­tag zu erleichtern.

1. Organisation ist das A und O

Erstel­len Sie einen Pfle­ge­plan, um alle wich­ti­gen Auf­ga­ben zu struk­tu­rie­ren. Notie­ren Sie Arzt­ter­mi­ne, Medi­ka­men­ten­ein­nah­men und pfle­ge­ri­sche Maß­nah­men. Digi­ta­le Kalen­der oder spe­zi­el­le Pfle­ge-Apps kön­nen dabei eine gro­ße Hil­fe sein.

2. Pflegehilfsmittel nutzen

Vie­le Hilfs­mit­tel erleich­tern den Pfle­ge­all­tag enorm. Dazu gehören:

  • Pfle­ge­bet­ten mit ver­stell­ba­rer Höhe
  • Geh­hil­fen oder Rollatoren
  • Anti-Deku­bi­tus-Matrat­zen zur Ver­mei­dung von Wundliegen
  • Dusch- und Toi­let­ten­hil­fen Infor­mie­ren Sie sich bei der Pfle­ge­kas­se über Zuschüs­se und Kostenübernahmen.

3. Pflegekurse besuchen

Pfle­ge­kur­se bie­ten wert­vol­les Wis­sen und prak­ti­sche Tipps zur rich­ti­gen Hand­ha­bung pfle­ge­ri­scher Maß­nah­men. Vie­le Kran­ken­kas­sen bie­ten die­se kos­ten­los an. Hier ler­nen Sie unter anderem:

  • Den rich­ti­gen Trans­fer aus dem Bett
  • Ver­mei­dung von Druckstellen
  • Grund­la­gen der Medikamentengabe

4. Unterstützungsangebote nutzen

Es gibt zahl­rei­che pro­fes­sio­nel­le Hilfs­an­ge­bo­te, die Sie in Anspruch neh­men können:

  • Ambu­lan­te Pfle­ge­diens­te: Sie unter­stüt­zen bei der Kör­per­pfle­ge und medi­zi­ni­schen Versorgung.
  • Tages­pfle­ge­ein­rich­tun­gen: Ermög­li­chen eine tage­wei­se Betreuung.
  • Kurz­zeit­pfle­ge: Bie­tet Ent­las­tung bei Urlaub oder Krank­heit der pfle­gen­den Person.
  • Nach­bar­schafts­hil­fe und ehren­amt­li­che Diens­te: Oft­mals kos­ten­lo­se Unter­stüt­zung durch geschul­te Helfer.

5. Sich selbst nicht vergessen

Pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge ver­nach­läs­si­gen oft ihre eige­ne Gesund­heit. Ach­ten Sie dar­auf, sich regel­mä­ßig Aus­zei­ten zu neh­men. Ein Spa­zier­gang, Hob­bies oder Tref­fen mit Freun­den sind wich­tig, um lang­fris­tig leis­tungs­fä­hig zu bleiben.

6. Finanzielle Unterstützung beantragen

Pfle­ge kos­tet nicht nur Zeit, son­dern auch Geld. Fol­gen­de Leis­tun­gen kön­nen Sie beantragen:

  • Pfle­ge­geld oder Pfle­ge­sach­leis­tun­gen von der Pflegekasse
  • Ent­las­tungs­be­trag (monat­lich 125 Euro)
  • Pfle­ge­hilfs­mit­tel­pau­scha­le
  • Steu­er­li­che Erleich­te­run­gen für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge Ein Bera­tungs­ter­min bei der Pfle­ge­kas­se oder einem Pfle­ge­stütz­punkt hilft, alle mög­li­chen Ansprü­che zu klären.

7. Emotionale Unterstützung suchen

Pfle­ge kann emo­tio­nal belas­tend sein. Aus­tausch­run­den mit ande­ren Pfle­gen­den oder pro­fes­sio­nel­le Bera­tungs­ge­sprä­che kön­nen hel­fen, Belas­tun­gen zu bewäl­ti­gen und neue Per­spek­ti­ven zu gewinnen.

Fazit

Die Pfle­ge eines Ange­hö­ri­gen erfor­dert viel Kraft und Orga­ni­sa­ti­on. Mit den rich­ti­gen Hilfs­mit­teln, Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten und einer guten Selbst­für­sor­ge lässt sich der Pfle­ge­all­tag erleich­tern. Zögern Sie nicht, pro­fes­sio­nel­le Hil­fe anzu­neh­men – denn gute Pfle­ge beginnt mit einer sta­bi­len pfle­gen­den Person.

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