Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK): Positionen und Forderungen im Jahr 2025

Im Jahr 2025 ist der Deut­sche Berufs­ver­band für Pfle­ge­be­ru­fe (DBfK) mehr denn je eine der lau­tes­ten Stim­men für die Inter­es­sen der Pfle­ge­be­ru­fe in Deutsch­land. Mit über 100 Jah­ren Geschich­te und einer wach­sen­den Mit­glie­der­zahl hat der DBfK eine Schlüs­sel­rol­le in der Dis­kus­si­on um die Zukunft der Pfle­ge ein­ge­nom­men. Im Vor­feld der Bun­des­tags­wahl und ange­sichts einer sich zuspit­zen­den Pfle­ge­kri­se bringt der Ver­band kla­re For­de­run­gen auf den Tisch.

Wer ist der DBfK?

Der DBfK ist die füh­ren­de Berufs­ver­tre­tung für Pfle­ge­fach­kräf­te in Deutsch­land. Mit sei­ner Arbeit setzt sich der Ver­band für bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen, höhe­re Aner­ken­nung des Pfle­ge­be­rufs und eine nach­hal­ti­ge Reform des Gesund­heits­sys­tems ein. Als Mit­glied des Inter­na­tio­nal Coun­cil of Nur­ses (ICN) ver­tritt der DBfK zudem die Inter­es­sen deut­scher Pfle­ge­kräf­te auf inter­na­tio­na­ler Ebene.

Die Herausforderungen 2025

Die Pfle­ge­bran­che steht im Jahr 2025 vor enor­men Herausforderungen:

  • Fach­kräf­te­man­gel: Über 200.000 Pfle­ge­kräf­te feh­len bun­des­weit, und die Lage spitzt sich wei­ter zu.
  • Belas­tung der Pfle­ge­kräf­te: Hohe Arbeits­be­las­tung, Über­stun­den und psy­chi­sche Belas­tun­gen gehö­ren zum Alltag.
  • Finan­zie­rung der Pfle­ge: Die stei­gen­den Kos­ten belas­ten sowohl Pfle­ge­be­dürf­ti­ge als auch das Gesundheitssystem.
  • Digi­ta­li­sie­rung und Inno­va­ti­on: Die Inte­gra­ti­on digi­ta­ler Lösun­gen und neu­er Tech­no­lo­gien bleibt ein unge­lös­tes Thema.

Vor die­sem Hin­ter­grund hat der DBfK kla­re Posi­tio­nen formuliert.

Die Positionen des DBfK 2025

1. Attraktivität des Pflegeberufs steigern

Der DBfK for­dert nach­hal­ti­ge Maß­nah­men, um den Pfle­ge­be­ruf attrak­ti­ver zu machen. Dazu gehören:

  • Fai­re Gehäl­ter: Die Ver­gü­tung muss deut­lich ange­ho­ben wer­den, um dem hohen Qua­li­fi­ka­ti­ons­ni­veau und der Ver­ant­wor­tung gerecht zu werden.
  • Bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen: Dazu zäh­len ver­bind­li­che Per­so­nal­schlüs­sel, fle­xi­ble Arbeits­zeit­mo­del­le und Maß­nah­men zur psy­chi­schen Gesund­heit der Pflegekräfte.
  • Kos­ten­lo­se Wei­ter­bil­dung: Pfle­ge­kräf­te soll­ten frei­en Zugang zu Fort- und Wei­ter­bil­dun­gen haben, um ihre Kar­rie­re vor­an­zu­trei­ben und den Beruf lang­fris­tig attrak­ti­ver zu gestalten.

2. Reform der Pflegeausbildung

Der DBfK setzt sich für eine stär­ke­re För­de­rung der gene­ra­lis­ti­schen Pfle­ge­aus­bil­dung ein. Gleich­zei­tig for­dert der Ver­band eine Ver­bes­se­rung der Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen, ein­schließ­lich einer höhe­ren Aus­bil­dungs­ver­gü­tung und einer bes­se­ren Betreu­ung durch Praxisanleiter.

3. Pflege zukunftssicher finanzieren

Die Finan­zie­rung der Pfle­ge ist eines der zen­tra­len The­men für den DBfK. Der Ver­band fordert:

  • Eine Pfle­ge-Bür­ger­ver­si­che­rung, in die alle Bür­ger ein­zah­len, um die finan­zi­el­le Belas­tung fai­rer zu verteilen.
  • Voll­fi­nan­zie­rung der Pfle­ge­kos­ten durch die Pfle­ge­ver­si­che­rung, um Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und deren Ange­hö­ri­ge zu entlasten.
  • Trans­pa­renz bei Pfle­ge­kos­ten, damit Pfle­ge­be­dürf­ti­ge genau wis­sen, wofür sie zahlen.

4. Innovationen in der Pflege fördern

Der DBfK sieht in der Digi­ta­li­sie­rung und Robo­tik gro­ße Chan­cen für die Pfle­ge. Aller­dings mahnt der Ver­band, dass Tech­no­lo­gie nie­mals den per­sön­li­chen Kon­takt erset­zen darf. Statt­des­sen soll­ten digi­ta­le Lösun­gen als Unter­stüt­zung die­nen, etwa durch Ent­las­tung bei Doku­men­ta­ti­ons­auf­ga­ben oder Assis­tenz­sys­te­me im Pflegealltag.

5. Stärkung der pflegerischen Selbstverwaltung

Der DBfK for­dert eine stär­ke­re Ein­bin­dung der Pfle­ge in poli­ti­sche Ent­schei­dungs­pro­zes­se. Kon­kret bedeu­tet das:

  • Pfle­ge­kam­mern: Der Ver­band sieht Pfle­ge­kam­mern als essen­zi­ell, um die beruf­li­che Selbst­ver­wal­tung der Pfle­ge zu stärken.
  • Pfle­ge in den Fokus der Poli­tik: Der DBfK for­dert einen fes­ten Platz für pfle­ge­ri­sche Exper­ti­se in gesund­heits­po­li­ti­schen Gremien.

6. Pflegende Angehörige unterstützen

Neben den pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­kräf­ten setzt sich der DBfK auch für die Unter­stüt­zung pfle­gen­der Ange­hö­ri­ger ein. Dazu gehö­ren finan­zi­el­le Ent­las­tun­gen, Bera­tungs­an­ge­bo­te und fle­xi­ble Arbeits­zeit­mo­del­le für Berufstätige.

Die Vision des DBfK: Pflege als Kern der Gesellschaft

Der DBfK sieht die Pfle­ge als zen­tra­len Pfei­ler einer zukunfts­fä­hi­gen Gesell­schaft. Der Ver­band betont, dass es nicht nur um eine Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen für Pfle­ge­kräf­te geht, son­dern um eine grund­le­gen­de Ver­än­de­rung, wie Pfle­ge in Deutsch­land wahr­ge­nom­men und orga­ni­siert wird. Pfle­ge müs­se als gesell­schaft­li­che Auf­ga­be ver­stan­den wer­den, die Wert­schät­zung und Unter­stüt­zung verdient.

Fazit: Ein starker Partner für die Pflegeberufe

Im Jahr 2025 bleibt der DBfK eine unver­zicht­ba­re Stim­me für die Pfle­ge in Deutsch­land. Mit kla­ren For­de­run­gen und einer Visi­on, die sowohl die Pfle­ge­kräf­te als auch die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen in den Mit­tel­punkt stellt, treibt der Ver­band die Dis­kus­si­on um die Zukunft der Pfle­ge aktiv vor­an. Ob es den poli­ti­schen Par­tei­en gelingt, die Anlie­gen des DBfK in ihre Pro­gram­me auf­zu­neh­men, wird ent­schei­dend dafür sein, wie sich die Pfle­ge in den kom­men­den Jah­ren ent­wi­ckelt. Klar ist: Ohne die Pfle­ge geht nichts – und ohne den DBfK auch nicht.

Quel­le: https://www.dbfk.de/de/index.php

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