Kompressionsstrümpfe in der Pflege: So klappt das Anziehen

Kom­pres­si­ons­strümp­fe sind ein wich­ti­ger Bestand­teil in der Pfle­ge, beson­ders bei Patient:innen mit Venen­er­kran­kun­gen, Lymph­öde­men oder zur Throm­bo­se­pro­phy­la­xe. Sie unter­stüt­zen die Blut­zir­ku­la­ti­on, beu­gen Schwel­lun­gen vor und för­dern die Gesund­heit der Bei­ne. Doch gera­de im Pfle­ge­all­tag stellt das Anzie­hen von Kom­pres­si­ons­strümp­fen eine ech­te Her­aus­for­de­rung dar – sowohl für Pfle­ge­kräf­te als auch für Ange­hö­ri­ge. In die­sem Arti­kel erfährst du, war­um Kom­pres­si­ons­strümp­fe so wich­tig sind, wel­che Hilfs­mit­tel es gibt und wie du sie Schritt für Schritt rich­tig anziehst.

Warum Kompressionsstrümpfe so wichtig sind

  • Ver­bes­se­rung der Durch­blu­tung: Sie üben von außen Druck auf die Venen aus und erleich­tern so den Rück­fluss des Blu­tes zum Herzen.
  • Vor­beu­gung von Throm­bo­sen: Beson­ders nach Ope­ra­tio­nen oder bei bett­lä­ge­ri­gen Patient:innen hel­fen Kom­pres­si­ons­strümp­fe, Blut­ge­rinn­sel zu vermeiden.
  • Reduk­ti­on von Schwel­lun­gen: Sie ver­hin­dern Was­ser­an­samm­lun­gen (Öde­me) in den Beinen.
  • Unter­stüt­zung bei Venen­er­kran­kun­gen: Bei Krampf­adern, Venen­in­suf­fi­zi­enz oder Lymph­öde­men sind Kom­pres­si­ons­strümp­fe oft unverzichtbar.

Die häufigsten Schwierigkeiten beim Anziehen

Pfle­gen­de ken­nen die Hürden:

  • Das Mate­ri­al ist eng und fest, wodurch das Über­zie­hen schwerfällt.
  • Patient:innen emp­fin­den Schmer­zen oder sind unruhig.
  • Feh­len­de Kraft oder Tech­nik erschwe­ren den Vorgang.

Gera­de des­halb ist die rich­ti­ge Vor­ge­hens­wei­se ent­schei­dend, um den Strumpf effi­zi­ent und scho­nend anzulegen.

Hilfsmittel zum leichteren Anziehen

Um den All­tag zu erleich­tern, gibt es ver­schie­de­ne Anzieh­hil­fen für Kom­pres­si­ons­strümp­fe:

  • Metall­rah­men oder Anzieh­hil­fen mit Grif­fen: Der Strumpf wird über den Rah­men gezo­gen und der Fuß hineingeschoben.
  • Gleit- und Sei­den­hil­fen: Spe­zi­el­le Mate­ria­li­en redu­zie­ren die Rei­bung und erleich­tern das Hochziehen.
  • Hand­schu­he mit Grip: Sor­gen für bes­se­ren Halt und scho­nen gleich­zei­tig das Material.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kompressionsstrümpfe richtig anziehen

  1. Vor­be­rei­tung
    • Hän­de waschen und Hand­schu­he anzie­hen (am bes­ten mit gum­mier­ter Oberfläche).
    • Patient:in bequem lagern – idea­ler­wei­se im Lie­gen mit hoch­ge­la­ger­ten Beinen.
  2. Strumpf vor­be­rei­ten
    • Den Strumpf bis zur Fer­se umstülpen.
    • Die Spit­ze bleibt geschlos­sen, sodass die Zehen geschützt sind.
  3. Fuß ein­set­zen
    • Den Fuß vor­sich­tig in den Strumpf füh­ren, bis die Fer­se kor­rekt sitzt.
  4. Strumpf hoch­zie­hen
    • Stück für Stück über den Knö­chel und die Wade nach oben ziehen.
    • Fal­ten ver­mei­den, da die­se Druck­stel­len ver­ur­sa­chen können.
  5. Kon­trol­le
    • Sitzt der Strumpf gleichmäßig?
    • Ist die Zehen­box frei und nicht eingeengt?

Praktische Tipps für Pflegekräfte und Angehörige

  • Mor­gens anzie­hen: Die Bei­ne sind noch nicht ange­schwol­len, daher geht es leichter.
  • Regel­mä­ßig waschen: Sau­be­re Strümp­fe behal­ten ihre Elas­ti­zi­tät länger.
  • Geduld bewah­ren: Mit der rich­ti­gen Tech­nik wird es jedes Mal einfacher.
  • Bewe­gung för­dern: Auch mit Strümp­fen soll­ten Patient:innen, soweit mög­lich, aktiv bleiben.

Fazit

Kom­pres­si­ons­strümp­fe sind ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil der Pfle­ge und leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag zur Venen­ge­sund­heit. Auch wenn das Anzie­hen zunächst müh­sam wirkt, erleich­tern Hilfs­mit­tel und die rich­ti­ge Tech­nik den All­tag erheb­lich. Pfle­ge­kräf­te und Ange­hö­ri­ge pro­fi­tie­ren von kla­ren Hand­grif­fen, die den Pro­zess ange­neh­mer machen – für bei­de Seiten.

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